Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes wollen ungeplante Anlagenstillstände um jeden Preis vermeiden, denn die Verfügbarkeit dieser Anlagen ist für sie ein kritischer Erfolgsfaktor. Aus diesem Grund halten sie große Mengen an Ersatzteilen in ihren Lagern vor, um im Falle eines Maschinenausfalls reagieren zu können. Dies schlägt sich in hohen Kosten für Beschaffung und Lagerhaltung nieder, obwohl 41% der Ersatzteile nie gebraucht werden und in der Verschrottung landen. SPARETECH schafft Transparenz im Ersatzteilmanagement und verknüpft durch intelligente Matching-Algorithmen die in den ERP-Systemen vorhandenen Stammdaten der Kunden mit den mehr als 10 Millionen Datensätzen der SPARETECH-Datenbank, die von den Erstausrüstern stammen. Diese intelligente Verknüpfung von Daten ermöglicht es produzierenden Unternehmen, ihre Stammdaten zu bereinigen, Dubletten zu identifizieren und über Abkündigungen informiert zu sein. Darüber hinaus werden Beschaffungsquellen transparent und unternehmensübergreifende Pooling-Konzepte ermöglicht. Dieser kollaborative Ansatz eines Pooling-Konzepts hat für unsere Kunden den konkreten Vorteil, dass sie nur die Ersatzteile einkaufen, die wirklich benötigt werden (Ersatzteilverfügbarkeit as-a-Service).
Das Problem
Das Ersatzteilmanagement für Maschinen und Anlagen wird zunehmend zu einer Herausforderung für produzierende Unternehmen. SPARETECH-Analysen zeigen, dass der durchschnittliche Bestand eines global agierenden Industrieunternehmens mehr als 109 Millionen Euro beträgt und jährlich um bis zu 12 Prozent steigt. Anlagenbetreiber sehen diesen Ersatzteilbestand als eine Art physische Versicherung, um im Falle eines Anlagenausfalls schnell reagieren zu können. Bislang gibt es keine transparenten Daten darüber, welche Ersatzteile an welchem Standort verfügbar sind. Und das, obwohl die Gleichteilquote in vielen Unternehmen bei 15 bis 25 Prozent liegt - in einigen Fällen sogar bei über 40 Prozent. Das liegt vor allem an der schlechten Datenqualität: Bis zu zwei Drittel aller Datensätze im ERP-System sind fehlerhaft. Typische Fehlerquellen sind fehlende Informationen, inkonsistente Notationen, versteckte Duplikate oder umcodierte Datensätze.
Die Inkonsistenzen in den Ersatzteilstammdaten verteuern die Konsolidierung der Bestände und senken die Beschaffungskosten. Die schlechte Datenqualität in den Materialstämmen der verschiedenen Standorte erschwert zudem eine bedarfsgerechte Analyse von Ersatzteilen, die Integration von Werksumfängen und die Anlage neuer Ersatzteile ohne Dubletten. Sprachunterschiede, unterschiedliche Datenformate und -strukturen stellen zusätzliche Herausforderungen und Komplexitätstreiber dar, insbesondere für global aufgestellte Lieferanten.
Unsere Kundenanalysen zeigen, dass selbst ein einziges Automobilwerk durchschnittlich 42 Millionen Euro an Ersatzteilen lagert. Davon werden jedoch nur 20 % pro Jahr benötigt. 41 % der Ersatzteile werden im Lebenszyklus der Anlage sogar nie verwendet und müssen ungenutzt verschrottet werden. Die Verschrottung von Ersatzteilen kostet nicht nur jedes Jahr Hunderttausende von Euro pro Werk, sie ist gleichzeitig ein ökologisches Desaster: Ressourcen, Energie, Transportwege in globalen Lieferketten, manuelle Arbeitsschritte werden ohne weitere Wertschöpfung verschwendet.
Die Probleme lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Hohe Lagerbestände und damit verbundene Kapitalbindungskosten
- Maschinenstillstand aufgrund von ineffizienter Suche und Intransparenz
- Hohe Beschaffungskosten für Ersatzteile
- Hoher manueller Personalaufwand für Lager- und Stammdatenverwaltung
- Ökologische Abfälle durch die Verschrottung unbenutzter Ersatzteile
Die Lösung
Um den oben beschriebenen Herausforderungen zu begegnen, bietet SPARETECH eine zuverlässige digitale Datenplattform für Industrieersatzteile. Die SPARETECH-Software automatisiert Prozesse von der Identifikation bis zur Prüfung der Ersatzteilverfügbarkeit und deckt den gesamten Lebenszyklus ab, beginnend mit der ursprünglichen Produktion des Ersatzteils beim Originalhersteller bis hin zur Verschrottung (End-of-Life). Basis dafür ist die branchenübergreifende und unabhängige SPARETECH-Produktdatenbank für Maschinenersatzteile, die über 10 Millionen Produkte von tausenden von Originalherstellern, Händlern und Distributoren enthält.
In einem ersten Schritt identifiziert die Software die Ersatzteile eindeutig. Dabei kommen modernste Technologien aus den Bereichen semantisches Datenmanagement, Big Data und automatisierte Datenverarbeitung zum Einsatz. Im zweiten Schritt werden Dubletten, Abkündigungen und standortübergreifende Gleichteile sichtbar gemacht und Originalhersteller-Produktinformationen hinzugefügt. So entsteht eine vollständige und fehlerfreie Datenbasis, die es ermöglicht, das eingangs beschriebene unternehmensübergreifende Poolingkonzept zu adressieren.
Ersatzteilpooling mit SPARETECH & Leadec
Die oben beschriebene Datenbank ist die Grundvoraussetzung für den Aufbau eines standortübergreifenden Lagerverwaltungssystems, bei dem mehrere Werke auf ein zentrales Ersatzteillager zugreifen. Mit diesem Ansatz können die Bestände deutlich reduziert und Kosten gesenkt werden. Auch die Sicherstellung der Ersatzteilverfügbarkeit steht bei diesem Ansatz im Vordergrund. In einem ersten Pilotprojekt mit einem weltweit tätigen Automobilzulieferer wurde durch eine Gleichteilanalyse ein auszulagerndes Bestandswertpotenzial im 7-stelligen Bereich identifiziert. Leadec bringt hier seine Expertise in der innerbetrieblichen Logistik und Instandhaltung aus der täglichen Arbeit in mehr als 300 Fabriken weltweit ein. In einem nächsten Schritt sollen ab 2023 mehrere Unternehmen einen entsprechenden Ersatzteilbedarf aus einem Zentrallager beziehen - was die Kosten pro Unternehmen deutlich reduzieren wird.
"Die Ersatzteilbeschaffung kann noch flexibler werden, wenn mehrere Unternehmen auf einen Ersatzteilpool zugreifen. Die Ersatzteile werden bedarfsgerecht geliefert und Finanzierungsmodelle, das sogenannte Off-Balancing, können die Kapitalbindung deutlich reduzieren", sagt Stephan Hihn, der das Produktmanagement von Leadec in Europa leitet.
Pioniere gesucht
Bringen Sie Ihr Ersatzteilmanagement auf die nächste Stufe. Für das Pilotprojekt mit Leadec bieten wir einen kostenlosen Quick-Check für Unternehmen an, die sich in der folgenden Ausgangssituation befinden:
- Dezentrales Produktionsnetzwerk mit Standorten in Europa
- Produktionsanlagen und Produktionslinien mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen
- Interesse an der Verlagerung und physischen Auslagerung ihrer Produktionsersatzteile
- Das physische Ersatzteillager soll digitalisiert und die Bestände optimiert werden
Der Schwerpunkt des Pilotprojekts liegt auf hochpreisigen, langsam drehenden Ersatzteilen innerhalb komplexer und hoch automatisierter Produktionslinien.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Hanno Treiber
Leiter Business Development
E-Mail: hanno.treiber@sparetech.io
Telefon: +49(0)711 252 507 89