Unsere Zusammenarbeit mit MANN+HUMMEL begann 2022 in Deutschland und hat sich auf ganz Europa ausgeweitet, einschließlich der Tschechischen Republik, Bosnien und Spanien. Das Projekt umfasste sieben Werke in sieben Städten. Damals hatte das Unternehmen mit einem dezentralen und schwer kontrollierbaren Ersatzteilmanagement zu kämpfen, was zu einer schlechten Qualität der Materialstammdaten und einem Mangel an Standards und Regeln führte - insbesondere über Werksgrenzen hinweg.
Diese Situation führte zu beträchtlichen Herausforderungen, darunter Dubletten, hohe Lagerbestände, steigende Beschaffungskosten und hohe Kosten für die Beschaffung von Nachfolge- oder Ersatzprodukten im Falle der Abkündigung.
Gleich zu Beginn der Zusammenarbeit konnte MANN+HUMMEL schnell mehrere Meilensteine in Bezug auf die Datenqualität erreichen. Ziel des Projektes ist es, diese Ergebnisse durch kontinuierliche Data-Lifecycle-Management-Maßnahmen zu erhalten und die werksübergreifende Zusammenarbeit für ein effizienteres und standardisiertes Ersatzteilmanagement zu fördern.
Eine der größten Herausforderungen, denen sich Instandhaltungsfachleute heute im Ersatzteilmanagement gegenübersehen, ist die mangelnde Transparenz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Materialstammdaten. In der Regel dient das ERP-System als zentrale Drehscheibe für alles, was mit Ersatzteilen zu tun hat. In diesem Fall werden Maschinenersatzteile in SAP angelegt, gelagert, verschoben, bearbeitet und beschafft.
💡 Neue Materialien entstehen, wenn ein Ersatzteil benötigt wird, weil ein neues Betriebsmittel angeschafft wurde oder eine Maschine im Betrieb repariert oder gewartet werden muss.
Dieser Prozess wird häufig durch unzureichende (oder in vielen Fällen fehlende) Regeln und Normen für die Bezeichnung und Nummerierung von Ersatzteilen erschwert. Die manuelle Erstellung neuer Materialien ist fehleranfällig, z. B. durch die Erstellung von Duplikaten.
Darüber hinaus betreibt MANN+HUMMEL ein dezentrales Ersatzteilmanagement, d.h. jedes Werk wickelt die Maschinenteile eigenständig ab.
Die oben beschriebene Ausgangssituation erschwert es dem Instandhaltungsteam von MANN+HUMMEL, auf einen plötzlichen und unerwarteten Bedarf an einem bestimmten Ersatzteil zu reagieren. Das Fehlen transparenter, vollständiger und zuverlässiger Informationen macht es schwierig, das benötigte Teil zu identifizieren, zu prüfen, ob es auf Lager ist oder wo es gelagert wird. All dies führte bei MANN+HUMMEL unter anderem zu den folgenden Herausforderungen:
Diese Herausforderungen sind der perfekte Ausgangspunkt für die strategische Einführung digitaler Lösungen, die betriebliche Prozesse optimieren und die Effizienz im Ersatzteilmanagement nachhaltig steigern.
MANN+HUMMEL hat verschiedene digitale Lösungen zur Verbesserung des Ersatzteilmanagements erforscht und teilweise bereits umgesetzt. Eine wichtige Integration ist die SPARETECH-App, die die folgenden Hauptvorteile bietet:
Mühelose Stammdatenanalyse: Abgleich von Stammdaten in SAP mit SPARETECHs globaler Datenbank durch unsere intelligenten Matching-Algorithmen.
Zuverlässige Datenanreicherung: Anreicherung von Data Insights mit Original-Herstellerdaten, um fehlende Produktinformationen zu ergänzen und falsche Daten in Ihrem Materialstamm zu bereinigen, basierend auf 100% zuverlässigen und korrekten Lieferantendaten.
Rechtzeitige Identifizierung von abgekündigten Teilen: Rechtzeitiger Zugang zu Herstellerankündigungen über Produktabkündigungen und ggf. Informationen über Nachfolgeprodukte, wodurch Maschinenstillstände aufgrund fehlender Ersatzteile reduziert werden.
Transparenz der Beschaffungsquellen: Zugang zu detaillierten Informationen über Beschaffungsquellen, die den Vergleich von Beschaffungsoptionen für identische Teile ermöglichen und die Einsparungen bei der Ersatzteilbeschaffung erhöhen.
Effiziente Identifizierung und Eliminierung von Duplikaten: Effiziente und zuverlässige Identifizierung von Duplikaten und deren Eliminierung in allen Werken zur Senkung der Bestandskosten.
Die reibungslose Zusammenarbeit von MANN+HUMMEL mit SPARETECH hat bereits zu einigen Erfolgen geführt. Der folgende Prozess ist eine vereinfachte Übersicht darüber, wie MANN+HUMMEL und unsere Kunden die SPARETECH-App nutzen können:
Exportieren Sie den Materialstamm direkt aus dem ERP-System (z.B. SAP) in eine Excel-Datei. Nehmen Sie relevante Felder wie Materialnummer, Materialbeschreibung, Einkaufsinfosatz usw. auf.
SPARETECH lässt sich nahtlos in SAP AIN, S4 Hana und viele andere ERP-Systeme integrieren.
Identifizierung von über 400 Duplikaten.
✅ Identifizierung von über 1.000 ausgelaufenen Teilen.
✅ Auflistung des Nachfolgeprodukts für ca. 50% der ausgelaufenen Teile.
Darüber hinaus konnte das MANN+HUMMEL Team weitere relevante Anwendungsfälle identifizieren, z.B. hinsichtlich der Datentransparenz innerhalb und zwischen den Werken sowie der Lieferantendaten.
Ein Frequenzumrichter wurde aufgrund eines Ausfalls dringend als Ersatzteil benötigt, was zu kritischen Maschinenstillständen führte, da er im betroffenen Werk nicht vorrätig war. Durch die Suche in der SPARETECH-App konnte das Teil jedoch in einem anderen Werk identifiziert werden, wodurch längere und kostspielige Maschinenstillstände verhindert wurden.
Ein weiteres Praxisbeispiel, das sicherlich allen Instandhaltungsteams bekannt ist: Ein Sicherheitsschalter wurde benötigt, und der ursprüngliche Lieferant kündigte eine Lieferzeit von 12 Wochen an, was zu einer erheblichen Verzögerung des Liefertermins für eine Maschine geführt hätte. Laut den Suchergebnissen in der SPARETECH-App war das Teil im Materialstamm von MANN+HUMMEL nicht verfügbar.
Das Ersatzteil war jedoch in der SPARETECH-Datenbank verfügbar und konnte alternative Lieferanten- und Beschaffungsinformationen anzeigen. Das Teil war sofort bei einem Online-Händler verfügbar, so dass es rechtzeitig beschafft werden konnte.
Auf dem Weg in die Zukunft sind mehrere wichtige Schritte geplant, um das kollaborative Ersatzteilmanagement bei MANN+HUMMEL zu verbessern: